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DER BEEIDIGTE ÜBERSETZER

Tetras Translations

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Im Laufe unserer langjährigen Praxis auf dem Gebiet technischer Übersetzungen sind wir mit einer Reihe interessanter Themen konfrontiert worden. Mit einer sich immer weiter öffnenden Welt verschmelzen Landesgrenzen allmählich. Aber jedes Land hat seine eigenen Gesetze, die zu beachten sind – und genau hier sind Übersetzungsdienstleistungen erforderlich. Die Übersetzung offizieller Dokumente in die jeweilige Landessprache ist ein schwieriger Prozess. Fehler oder leichte Abwandlungen in der Ausdruckswahl können weitreichende Konsequenzen haben. Und der übersetzte Inhalt muss natürlich zuverlässig und transparent sein sowie allen speziellen Anforderungen oder Bestimmungen gerecht werden. Und deshalb ist es sicherer, sich eines Übersetzungsdienstleisters oder beeidigten Übersetzers für die Übersetzung zu bedienen. Es ist einfach sinnvoller, Geld zu investieren und dafür eine Übersetzung von hoher Qualität zu bekommen.

Offizielle Übersetzungen bergen ein hohes Risiko in sich und sind sehr sensibel, nicht nur für die jeweilige Person, sondern für jedes beteiligte Unternehmen. Die Aufgabe des beeidigten Übersetzers ist die Anfertigung einer einwandfreien offiziellen Übersetzung von behördlichen Dokumenten, Zertifikaten, Wertpapieren und anderen Bestimmungen, vorläufigen Abschlüssen, Steuererklärungen, Bilanzprüfungen und anderen Arten von Dokumenten. Die Bedingung für ein gutes Ergebnis ist der sichere Umgang mit der grundlegenden Rechtsterminologie und das Wissen um Rechtssysteme und das Gerichtswesen. Außerdem ist praktische Erfahrung auf dem Rechtssektor notwendig sowie ein abgeschlossenes Studium der Sprache oder Sprachen, in die übersetzt werden soll. Bedenkt man den Kosten- und Zeitaufwand, ist es nicht einfach, beeidigter Übersetzer zu werden, aber nur ein solcher ist berechtigt, eine Übersetzung mit Stempel zu zertifizieren. Die besonderen Anforderungen an beeidigte Übersetzer unterscheiden sich je nach dem Rechtssystem der einzelnen Länder.

Die unterschiedlichen Anforderungen an beeidigte Übersetzer

Welches System für beeidigte Übersetzer gibt es in der Europäischen Union? Bei der Institutionalisierung der Europäischen Union war eine der Herausforderungen, die EU in die Mitgliedschaft bei internationalen Organisationen einzubeziehen. Das Hauptproblem war die fehlende Rechtspersönlichkeit. Erst der Vertrag von Lissabon veränderte die Ansichten über die rechtliche Autonomie, indem sie Zweifel darüber ausräumte, dass die EU eine Organisation mit einer rechtlichen Identität ist.


Nach den Daten der Europäischen Kommission „werden die Dienste eines beeidigten Übersetzers in jedem Mitgliedsstaat nach eigenen professionellen Rahmenbedingungen anders geregelt (heterogene Systeme und Praktiken). Der Unterschied liegt in den Rechtssystemen ‚Civil Law‘ und ‚Common Law‘. In Großbritannien und Irland ist der Beruf eines beeidigten Übersetzers nicht geregelt, während es in Ländern mit ‚Civil Law‘ wie Spanien und Griechenland unterschiedliche Regelungen für den Zugang und die Arbeitsbedingungen in Zusammenhang mit dem Status, dem Honorar oder der Qualifikation gibt.“ Die Verzeichnisse von beeidigten Übersetzern sind in nationalen Datenbanken für Übersetzer verfügbar, doch gibt es sie nicht in allen Mitgliedsstaaten. Im folgenden Text erklären wir die Funktionsweise des Verzeichnisses von beeidigten Übersetzern in Spanien (‚Civil Law‘), Italien (‚Common Law‘) und Großbritannien (‚Common Law‘).

Keine gesonderte Datenbank für beeidigte Übersetzer

Spanien mit seinem ‚Civil Law‘ hat keine speziellen Regelungen für beeidigte Übersetzer, obwohl das Recht auf den Einsatz eines Dolmetschers oder Übersetzers dort im Strafrecht verankert ist. Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Kooperation ist autorisiert, beeidigten Übersetzern eine entsprechende Bevollmächtigung auszustellen, mit der sie dann berechtigt sind, beeidigte Übersetzungen anzufertigen. Da es keine separate nationale Datenbank für beeidigte Übersetzer in Spanien gibt, wird die Liste derjenigen, die die Prüfungen für beeidigte Übersetzer absolviert haben, regelmäßig von der Sprachenbehörde veröffentlicht. Eine andere Möglichkeit, beeidigter Übersetzer zu werden, war ein abgeschlossenes Studium in Übersetzen und Dolmetschen an einer Universität, die den Studenten die notwendigen Sonderqualifikationen vermitteln konnte. Aber dieses System funktionierte nicht. Heutzutage folgt das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Kooperation den Marktanforderungen, und es werden Examen nur denjenigen Übersetzern angeboten, deren Sprachkombination benötigt wird.

Der zeitaufwändige Einsatz des beeidigten Übersetzers

In Italien ist die Situation völlig anders. Der gesamte Prozess ist sehr aufwändig und manchmal auch teurer als in anderen Ländern. Und warum ist das so? Der beeidigte Übersetzer muss den Originaltext und dessen Übersetzung (oder eine beglaubigte Kopie davon) persönlich zum Gericht bringen. Darüber hinaus liefert er den Beglaubigungsbericht, in dem bestätigt wird, dass die Übersetzung „korrekt und zuverlässig ausgeführt wurde…zu dem alleinigen Zweck der Wahrheitsfindung“. Mit der Unterzeichnung des Berichts übernimmt der Übersetzer offiziell die zivilrechtliche und strafrechtliche Verantwortung für die Übersetzung. Unterschrift und Datum müssen in Anwesenheit eines Gerichtsvollziehers oder Friedensrichters geschrieben werden. Das übersetzte Dokument kann nach seiner Beglaubigung ausschließlich in Italien für rechtliche Zwecke verwendet werden. Die Beglaubigung bestätigt das Original und den Status der Unterzeichner des Dokuments. In der Praxis zeichnet der Notar das Beglaubigungsdokument des Übersetzers gegen. Gehört das Land, für das die Übersetzung benötigt wird, zu den Unterzeichnerstaaten der Haager Konvention von 1961, wird die Apostille der Haager Konvention beigefügt. Wenn nicht, nehmen die Italienischen Behörden eine einfache Beglaubigung des Dokuments vor. Die Liste dieser Länder ist verfügbar unter https://www.bundesjustizamt.de/DE/Themen/Buergerdienste/BZAA/Vertragsstaaten/Vertragsstaaten_node.html


Beglaubigte Übersetzungen ohne beeidigte Übersetzer

Und wie sieht es in Großbritannien aus? Die meisten Kunden im Übersetzungssektor denken immer noch, dass ein professioneller Übersetzer beeidigt sein muss, um überhaupt in der Lage zu sein, zuverlässige Übersetzungen anfertigen zu können. Allerdings ist im ‚Common Law‘ in Großbritannien das Beeidigungskonzept nicht zu finden. Dessen ungeachtet gibt es Umstände, die beglaubigte Übersetzungen erforderlich machen, zum Beispiel auf Verlangen von Behörden. Die Rolle des beeidigten Übersetzers sagt nichts über die Qualität aus, sondern es wird die Identifizierung des Übersetzers und seine Qualifikation bestätigt, denn am Ende ist nur der Übersetzer für seine eigene Übersetzung verantwortlich. Ist die Übersetzung als die beglaubigte identifiziert, prüft der Anwalt (oder Notar in Schottland) nicht die Qualität der Übersetzung, sondern er stellt nur fest, dass die Identität des Übersetzers ausreichend nachgewiesen ist. Immerhin unterstützt die Beglaubigung die Bedeutung und Glaubwürdigkeit des übersetzten Textes. Wurde das Dokument absichtlich falsch oder nachlässig übersetzt, würde der Übersetzer wegen Missachtung des Gerichts, Meineids oder Fahrlässigkeit angeklagt. Das Institute of Translation and Interpreting ist die Vereinigung für Übersetzer und Dolmetscher mit den entsprechenden sprachlichen und fachlichen Fähigkeiten. Die Mitglieder der Vereinigung gelten als ausreichend qualifiziert und sind berechtigt, ihre eigenen Übersetzungen zu beglaubigen.

Apostille

Vergessen Sie nicht, …
damit Übersetzungen zwischen den Behörden verschiedener Länder rechtlich anerkannt werden diese noch vor der Übersetzung eine Überbeglaubigung und eine mehrstufige Prüfung durchlaufen müssen. Mit Unterzeichnung des Haager Übereinkommens wurde das Beglaubigungsverfahren vereinfacht. Die Länder, die Mitgliedstaaten des Übereinkommens sind, bescheinigen Urkunden mit Hilfe einer Apostille – einer Bescheinigung über die Echtheit des Dokuments. Diese wird von der Behörde angebracht, die das Dokument herausgegeben hat. Die Länder, die eine Beglaubigung per Apostille (Überbeglaubigung) gemäß dem Haager Übereinkommen verlangen, finden Sie in folgendem Verzeichnis:
https://www.bundesjustizamt.de/DE/Themen/Buergerdienste/BZAA/Vertragsstaaten/Vertragsstaaten_node.html

Darüber, wie bei der Vorbereitung eines Dokuments für die Übersetzung verfahren wird, über die Überbeglaubigung und den zweiseitigen Rechtshilfevertrag, bereiten wir einen weiteren Artikel vor.

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