Der 21. Februar steht ganz im Zeichen des Internationalen Tages der Muttersprache, auch bekannt als International Mother Language Day. Bei der Muttersprache handelt es sich um diejenige Sprache, die in der frühen Kindheit intuitiv und ohne formellen Unterricht erworben wird. Diese Erstsprache ist in Bezug auf die grammatikalische Struktur und Lautbildung so tief verwurzelt, dass der Sprecher sie sich im Laufe des Heranwachsens nahezu unbewusst aneignet und irgendwann perfekt beherrscht. Keine später erlernte weitere Sprache wird je an dieses Maß der Sprachkompetenz herankommen. Forscher gehen davon aus, dass angeborene Strukturen den Spracherwerb des Kindes aktiv unterstützen. Eltern oder Erzieher beeinflussen die sprachliche Entwicklung des Kindes und spielen daher eine bedeutende Rolle beim Spracherwerb eines Menschen. Mit einer guten sprachlichen Vorbildfunktion durch Erwachsene werden die Voraussetzungen für ein leichtes und fehlerfreies Erlernen der Muttersprache geschaffen. Der International Mother Language Day wurde 2000 von der UNESCO ins Leben gerufen. Mit diesem Aktionstag will man auf das schwindende Kulturerbe von weltweit 6000 Sprachen aufmerksam machen und die sprachliche und kulturelle Vielfalt als universalen Wert betonen. Die Soziolinguistik beschäftigt sich zudem mit den sozialen und gesellschaftlichen Faktoren, die die Sprachentwicklung beeinflussen. Was war der Auslöser für die Gründung des Internationalen Tages der Muttersprache? Der 21. Februar wurde als Datum gewählt, um an die Vorfälle vom 21. Februar 1952 in Dhaka, damals Teil von Ostpakistan (dem heutigen Bangladesch) zu erinnern – einem tragischen Ereignis, das als „Dhaka-Massaker“ oder „Dhaka-Zwischenfall“ in die Geschichte einging. An diesem Tag fanden Demonstrationen von Studenten und Gelehrten statt, die gegen die Entscheidung der Regierung protestierten, Urdu als einzige Amtssprache in Pakistan einzuführen. Dies stand im Widerspruch zur sprachlichen Identität des Ostens, da die Mehrheit der Bevölkerung hier Bengali sprach. Während der Demonstrationen kam es zu Gewalttätigkeiten durch pakistanische Sicherheitskräfte, die das Feuer auf die Demonstranten eröffneten. Die Tat forderte zahlreiche Opfer, darunter auch Studenten, die sich für das Recht aussprachen, Bengali zur Muttersprache zu machen. Dieser Tag sollte später zum Symbol für den Kampf um die sprachlichen Rechte und die kulturelle Identität von Bangladesch werden. Als Ergebnis dieses Massakers entstand eine starke Befürwortung der Unabhängigkeitsbewegung von Bangladesch, die nach dem Unabhängigkeitskrieg von Bangladesch im Jahr 1971 ihren Höhepunkt erreichte. Seitdem gilt der 21. Februar in Bangladesch als Día del Idioma (Tag der Sprache) und wird als wichtiger Nationalfeiertag zu Ehren der Opfer des Dhaka-Massakers und zur Unterstützung der sprachlichen Rechte und der kulturellen Identität von Bangladesch gefeiert. Prozessionsmarsch am 21. Februar 1952 in Dhaka / Quelle Wikipedia Wie viele Sprachen gibt es eigentlich weltweit? Auf der Welt werden unzählige Sprachen gesprochen. Es gibt Minderheitensprachen, die weniger als 10.000 Menschen beherrschen. Diese Sprachen sind häufig vom Aussterben bedroht, weil sie nicht mehr an die nächste Generation weitergereicht werden. Faktoren wie Krieg, Vertreibung, Stigmatisierung, Migration und Sprachmischung tragen zur Bedrohung von Muttersprachen bei. Einige Sprachen mit weniger als 100 Sprechern werden nicht einmal erfasst oder dokumentiert. Auch der Internationale Tag der Muttersprache macht auf diese Risiken aufmerksam. Verschiedene Organisationen veranstalten auf der ganzen Welt alljährlich Kampagnen, Bildungsaktivitäten, Präsentationen und Initiativen zum Schutz der Sprachrechte.
DER DOLMETSCHER ALS KULTURELLER MEDIATOR
In letzter Zeit überschneiden sich die Aufgaben des Dolmetschers und des Kulturmediators in vielen Bereichen. Der Dolmetscher übermittelt nicht nur Informationen, sondern auch Elemente einer Kultur. Die Sprache ist schließlich untrennbarer Bestandteil einer Kultur. In Frankreich, Italien und einigen Teilen Deutschlands sind die Begriffe Dolmetscher, Kulturmediator und interkultureller Vermittler untereinander austauschbar bzw. überschneiden sich. In einigen Bereichen der gesundheitlichen Versorgung werden diese Aufgaben jedoch streng getrennt gehandhabt und gegenseitig ergänzt. Beispielsweise unterscheiden sich die Aufgaben im irischen Medizinsektor ganz deutlich. Ist es denn aber möglich umfassende Informationen zu liefern, ohne die kulturellen Unterschiede zu berücksichtigen? Wir verstehen uns selbst am Arbeitsplatz nicht immer. Dabei haben wir es mit Personen zu tun, die wir persönlich kennen, die sich in derselben Kultur bewegen und die unsere Sprache sprechen. Bei Geschäftsverhandlungen zwischen zwei Firmen konkretisiert der Dolmetscher die kulturellen Besonderheiten, erklärt Gebräuche und weist auf die Bausteine des richtigen Verhaltens hin, legt Begrüßungen, Zeichen, Danksagungen und Vertrauensbekundungen aus. Die kulturellen Unterschiede liegen in der Ansprache, im Formulieren einer Bitte, einer Anweisung oder einer Kritik und reichen bis zu Unterschieden im Denken, in der Gesprächsführung und der Verhandlungstaktik. Der Dolmetscher muss die Elemente der fremden Kultur öfter erläutern bzw. kurzfristig erklären können, um eine erfolgreiche Kommunikation herzustellen. Schließlich könnten diese Elemente auf Seiten des Empfängers zu Missverständnissen führen oder negative Reaktionen hervorrufen. Wozu ein kultureller Mediator? Manche halten Dolmetscher für Papageien, die nur die Worte in einer anderen Sprache wiederholen. Damit machen wir uns nicht bewusst, dass ein Dolmetscher in Wirklichkeit eine Bedeutung, einen Gedanken überträgt, der aus einer anderen Kultur als der Kultur der Zielsprache stammt. Er muss in seine Aussage kulturelle Besonderheiten einbeziehen, die eventuell zu Missverständnissen oder sogar Konflikten führen könnten. Diese können bereits vor Geschäftsverhandlungen auftreten – beispielsweise, wenn Kulturen ein unterschiedliches Zeitverständnis haben. Ein Amerikaner kommt immer rechtzeitig zur Verhandlung. Und ein Spanier? Eine halbe Stunde Verspätung ist keine Seltenheit. In unserem Artikel über Faux-Pas gehen wir noch intensiver auf diese Unterschiede ein. Den Einfluss, den eine Kultur auf den Wortschatz haben kann, wollen wir anhand des Beispiels der Slowakei veranschaulichen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum in der slowakischen Sprache zwischen Staatsangehörigkeit und Nationalität/Volkszugehörigkeit unterschieden wird? Kennen Sie den Unterschied? Die Staatsangehörigkeit ist die Zugehörigkeit zu einem Staat. Sie beschreibt die Beziehung zwischen Bürger und Staat. Das Wort wird im Englischen mit nationality und im Spanischen mit nacionalidad ausgedrückt. Die Nationalität ist die Zugehörigkeit zu einer Nation, einem Volksstamm. Im Spanischen verwendet man auch hier den Begriff nacionalidad. Zu Zeiten der Tschechoslowakei lebten in einem Staat Angehörige zweier Nationen – Slowaken und Tschechen. Beide waren aber gleichzeitig Angehörige des tschechoslowakischen Staates. Diese Erfahrungen haben ihre Weltanschauung geprägt. Länder wie Frankreich oder Spanien kennen nur einen Begriff – die Zugehörigkeit zu einem Staat. Wie aber geht ein Übersetzer von Rechtstexten vor, wenn er das Wort nacionalidad ins Slowakische übersetzen soll? Übersetzt er es als Staatsangehörigkeit oder als Nationalität? Er muss den Begriff aus einer Sprache übermitteln, in der diese Besonderheit nicht unterschieden wird. Daher hat er auch keinen treffenden Begriff dafür. Selbst Juristen sind sich auf diesem Gebiet nicht einig. Eine der ersten Kulturmediatorinnen Vielleicht haben Sie schon von ihr gehört. Es geht um Doña Marina, die den Eroberer Cortés bei der Entdeckung der Neuen Welt begleitet hat. Man spricht heute von ihr als der ersten Dolmetscherin. Doch als Frau wurde ihr in der Gesellschaft keine große Bedeutung zugemessen, und daher liegen auch keine detaillierten Informationen über sie vor. Sie war Mittlerin bei Gesprächen mit den Nahuatl sprechenden Indianern. Sie dolmetschte von Anfang an in die Maya-Sprache, und ein anderer Dolmetscher übertrug ihre Worte dann für Cortés ins Spanische. Man spricht von ihr allgemein als der ersten Kulturmediatorin; schließlich unterschieden sich die Kulturen Spaniens und Lateinamerikas erheblich. Malinche, wie sie auch genannt wurde, dolmetschte aus einer Sprache, die für ihren Diphrazismus bzw. Triphrazismus bekannt ist. Um einen Gedanken auszudrücken, werden zwei bis drei Sätze verwendet. Sagt man im Spanischen zum Beispiel Der König ist tot, würde man den Satz auf Nahuatl mit Der König ist tot, gestorben, gegangen ausdrücken. Sie kannte sich hervorragend mit den sprachlichen Unterschieden aus. So lief die Kommunikation trotz der kulturellen Kluft und den abweichenden Wahrnehmungen der Neuen Welt erfolgreich ab. Der Dolmetscher im Geschäftsumfeld Der Dolmetscher ist als interkultureller Vermittler im Geschäftsumfeld nicht mehr wegzudenken. Er ist Bestandteil von Verhandlungen, Meetings und Geschäftsreisen. Viele internationale Unternehmen beschäftigen eigene Dolmetscher und Übersetzer. Kleinere Firmen bedienen sich externer Anbieter. Im Geschäftsumfeld kann dies für viele Firmen jedoch zum Fallstrick werden. Sie schenken der Person, die sie nicht kennen, nicht genug Vertrauen. Für die Firma wäre es eine potenzielle Gefahr, vor dem Übersetzer, der sich auf das Dolmetschen vorbereiten muss, offen über ihre unternehmerischen Pläne zu sprechen. Genau aus diesem Grund ziehen viele Firmen keine Dolmetscherdienste hinzu, sondern bedienen sich interner Mitarbeiter mit hinreichenden Sprachkenntnissen, die die Funktion des Dolmetschers übernehmen sollen. Doch nicht bei jedem Partner ist es möglich, ad hoc einen Ersatz zu finden, der die Sprache beherrscht. Bei Verhandlungen begegnen sich nicht nur Vertreter von Unternehmen – es treffen Kulturen aufeinander. Damit einhergehen unterschiedliche Denkweisen und Begriffsverständnisse. Der Dolmetscher im Gesundheitswesen Wie zu Beginn erwähnt, sind im irischen Gesundheitswesen die Aufgaben des Dolmetschers und eines Mediators nicht identisch. Zudem ist der Beruf des Dolmetschers nicht rechtlich festgelegt – jedes Familienmitglied einschließlich der Kinder, Freunde und der Putzfrau kann die Aufgabe ausführen. Es genügt, dass eine Kommunikation hergestellt werden kann. Genau das Gegenteil ist in den Vereinigten Staaten der Fall: Hier hat ein Ausländer im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung Anspruch auf einen Berufsdolmetscher. Das Risiko, das für beide Seiten damit einhergeht, ist einem häufig nicht bewusst. Die „False Friends“ In einer solchen Abhängigkeit muss darauf geachtet werden, dass der Kommunikationsvermittler sich der falschen Freunde, der sogenannten False Friends bewusst ist. Das sind Wörter, die in beiden Sprachen ähnlich lauten, aber völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Vielleicht haben Sie schon von dem tragischen Vorfall des Basketballspielers Willie Ramirez in Florida gehört. Als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, lag er bereits im Koma. Die Familienangehörigen sagten dem
PROBLEMATIK DER ÜBERSETZUNG VON CAD-SCHEMATA
Ein Merkmal der DTP-Lokalisierung ist die Arbeit mit einem breiten Softwarespektrum In unserer Übersetzungsagentur gilt der Grundsatz, dass wir dem Kunden auf dem Gebiet der Softwarebearbeitung so weit wie möglich entgegenkommen. Das bedeutet, kurz gesagt, was der Kunde zur Übersetzung schickt, das bekommt er von uns auch zurück. Dies erfolgt in gleicher Qualität, oft sogar besser (z. B. bei eingescannten, gefaxten oder älteren Dokumenten). In den folgenden Zeilen widmen wir uns der schwierigen Problematik der Übersetzung von CAD-Schemata erstellt wurden. Die Übersetzung von Dokumenten, die mit einem beliebigen CAD-Programm erstellt wurden, könnte man als den Albtraum jedes DTP-Mitarbeiters, der sich mit Lokalisierung beschäftigt, bezeichnen. Die Erstellung von Dokumenten mit CAD (computer-aided-design) umfasst nämlich, egal ob es sich um Projektierung, Zeichnung oder Modellierung handelt, ein sehr breites Spektrum an Tätigkeiten, verschiedene Arten von Software, Softwareerweiterungen, Plugins, 2D- oder 3D-Grafik, Arbeit mit Objekten, eingebetteten Tabellen, Abbildungen oder Verknüpfungen zu anderen Zeichnungen oder Dokumenten. CAD-Systeme haben mit der klassischen DTP-Software (InDesign, FrameMaker u. Ä.) nicht mehr viel gemeinsam, auch deshalb nicht, weil die Arbeit mit DTP für die Lokalisierung vor allem auf die Formatierung von Texten ausgerichtet ist. Als größtes Problem betrachten wir den Export des zu übersetzenden Textes auf eine Weise, dass dieser mit dem erforderlichen CAT-Tool bearbeitet werden kann. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, dies zu erreichen, im Laufe der Zeit ist es uns deshalb nur gelungen, ein mehr oder weniger anwendbares Verfahren zu finden – eine große Hilfe ist eine Software, die eine dxf-Datei wörtlich in einen Textteil und einen Datenteil aufsplittet und in der Lage ist, diese Datei nach der Übersetzung wieder zu einer verwendbaren dxf-Datei „zusammenzufügen“. Die Arbeit mit einer solchen txt-Datei (nach dem Export entsteht eine getaggte txt-Datei) ist zwar weiterhin kompliziert und es entsteht eine große Menge „gesperrter“ Segmente. Wegen der Rückkonvertierung dürfen keine Daten (außer der Übersetzung natürlich) geändert oder gar gelöscht werden. Ansonsten würde die Rückkonvertierung nicht funktionieren. Jedoch ist auch dieses Verfahren keine Garantie dafür, dass tatsächlich alle zu übersetzenden Texte „durchgehen“. Somit ist eine Sichtkontrolle des Ausgangstextes und des im Ergebnis entstehenden Textes durch, nichts zu ersetzen. Andererseits kommen auch umgekehrt Texte durch, die im Schema selbst nicht sichtbar sind und von uns bei unserer Arbeit nicht angerührt werden. Wir könnten diese Texte von dort entfernen. Aber wir befassen uns damit nicht weiter, um nicht die Struktur des Dokuments voll und ganz durcheinander zu bringen (und das wollen wir wirklich nicht). Während des Zeichnens und der Projektierung selbst wird selten damit gerechnet, dass das Dokument irgendwann einmal extern bearbeitet – übersetzt – wird. DWG/DXF-Dateien sind nämlich oft zu kompliziert und schwierig und das Spektrum der Programme, mit denen sie erstellt wurden, ist zu breit. Und hier entsteht für uns ein weiteres Problem, das Problem der Kompatibilität. Wie bereits erwähnt, gibt es sehr viele CAD-Programme, hier nur ein paar davon: AutoCAD, ArchiCAD, DraftSight, IntelliCAD, TurboCAD, ZWCAD, CATIA, Solid Edge, OrCAD. Jedes der Programme ist spezifisch und durch irgendetwas einzigartig und es ist klar, dass wir nicht alle diese Programme haben und erst recht nicht Experten für jedes dieser Programme sein können. Marktführer ist auf alle Fälle AutoCAD von der Firma Autodesk. Es ist jedoch auch der Preisführer (wenn die abgespeckte Light-Version nicht berücksichtigt wird). Daher haben wir uns für die Wahl des preislich günstigeren und relativ kompatiblen Programms ZWCAD entschieden. Es ist völlig normal, dass wir selbst nicht feststellen können, in welchem Programm die Quelldatei erstellt wurde, eigentlich wäre das auch überflüssig. Hinsichtlich aller erwähnten Umstände können wir es nicht vermeiden, Dokumente bei der Bearbeitung oft sogar über Gebühr abzuwandeln und aufzusplitten, um überhaupt an den erforderlichen Text zu gelangen und den gewünschten Effekt zu erreichen. Wir können letztendlich jedoch auch Fälle nicht vermeiden, in denen CAD-Dokumente nicht wie gewünscht bearbeitet werden können. In diesen Fällen ist die Übersetzung des PDF-Dokuments unter der Voraussetzung, dass das PDF-Format als Ergebnisformat für den Kunden akzeptabel ist, eine Alternative. Das setzt die Tatsache voraus, dass der Kunde die Datei nicht weiter bearbeiten und modifizieren muss.
Bedeutung der Ethik und des Ethikkodex des Unternehmens
Wir bei Tetras Translations, einem Unternehmen mit internationaler Klientel, versuchen, uns jeden Tag prosozial zu verhalten, ob im Umgang mit unseren Kunden oder untereinander. Im Allgemeinen kann kaum ein Angestellter die Begriffe Ethik oder Ethikkodex charakterisieren. Die Ausübung eines jeden Berufes ist in der heutigen modernen Zeit mit der Einhaltung zahlreicher Gesetze, Normen und Verordnungen zu dessen Ausübung verbunden. Dies betrifft vorwiegend den technischen, ökonomischen, operativen und arbeitsrechtlichen Bereich. Zum ethischen Verhalten gibt es jedoch keine genauen gesetzlichen Vorschriften. In der Vergangenheit haben sich bei Mitgliedern bestimmter Berufsgruppen auf natürliche Weise bestimmte traditionelle Verhaltensmuster entwickelt. Schrittweise sind viele davon auch in einem schriftlichen Ethikkodex festgehalten worden. Diese mussten alle Mitglieder der jeweiligen Berufsgruppe kennen und bei der Ausübung ihrer Beschäftigung umsetzen (Gildengemeinschaften). Moderne Unternehmen wenden häufig eigene Ansätze zur Einführung moralischer Prinzipien in ihrer Praxis an. Viele von ihnen stützen sich nur auf korrekte und ethische Verhaltensweisen ihrer Angestellten, die in Schule und Familie anerzogen wurden. Selten treffen wir bei einem konkreten Unternehmen auf die Einführung eines ausgearbeiteten Ethikkodex und auf dessen reale Umsetzung in die Praxis. In einem Kodex sind Prinzipien ethischer Verhaltensweisen festgehalten, die für das ganze Unternehmen gelten. Aktuell ist die Situation hinsichtlich der Umsetzung ethischer und moralischer Grundsätze im Unternehmensbereich nicht zufriedenstellend. Die Gier der Gesellschaft, hauptsächlich auf Gewinn und Konsum ausgerichtet, lässt viele Mitarbeiter die moralischen, sittlichen und ethischen Grundsätze der Kommunikation und die Ausübung im Rahmen ihres Berufes vergessen. Das Ergebnis sind gestörte Verhältnisse zwischen Kunden und Unternehmen. Die Menschen haben sich angewöhnt, einander mündlich nicht zu vertrauen, und fordern deshalb schriftliche, in geltenden Gesetzen formulierte Vereinbarungen. Eben darum ist es wichtig, dass Firmen, denen an einem guten Ruf gelegen ist, direkt oder indirekt die Einhaltung ethischer Verhaltensweisen von ihren Angestellten verlangen. Das Resultat zeigt sich mitunter in den wirtschaftlichen Ergebnissen und der Wertschätzung durch die Kunden und wird zu einem natürlichen Marketing, mit dem sich neue Kunden gewinnen lassen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dass sich in einem Unternehmen alle mit den ethischen Verhaltensweisen identifizieren. Durch die Ausarbeitung eines Ethikkodex und seine Umsetzung ist es möglich, die Firmenkultur zu steigern und anzuheben. Ethikkodex Ein Kodex ist Ausdruck einer idealen Verhaltensweise und der Einhaltung der Grundsätze im Rahmen einer bestimmten Berufsgruppe. Die Verschriftlichung umfasst eine bestimmte Form von Anweisungen, Verboten und Empfehlungen eines professionellen Verhaltens und Vorgehens. Sie stellt einen Plan zur Umsetzung der Aufgaben in konkreten Berufen dar, ist aber auch eine Anleitung zu Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. Sie dient als Maßstab zur Verhaltensbewertung der Mitglieder einer Berufsgruppe. Bei der Erstellung eines Ethikkodex sollte nicht vergessen werden, dass die Ausübung eines jeden Berufes ein Eingriff in das menschliche Leben bedeutet. Ein wichtiges Ziel bei der Annahme eines Ethikkodex ist der Schutz der Rechte des Kunden und auch der Firmenangestellten. Einzelne Aspekte dürfen nicht im Widerspruch zu den allgemein geltenden Gesetzen und ethischen Verhaltensnormen der Gesellschaft eines Staates stehen. Bei Verstoß gegen den angenommenen Ethikkodex werden mögliche Konflikte mit einzelnen Normen durch die Ethikkommission mittels vorab festgelegter Sanktionen gelöst. Global Compact der UNO und der Ethikkodex Vorläufer des Global Compact sind die Caux Round Table Principles, die 1994 in der Schweiz angenommen wurden. Sie waren die erste Zusammenstellung von Regeln der Geschäftsethik, die aus dem Ideal der Menschenwürde und dem Kyosei-Ideal hervorging. Diese Zusammenstellung erarbeiteten Führungskräfte aus Europa, Japan und den USA. Aus diesen Prinzipien entstand später der Global Compact der UNO. Die Initiative der UNO bietet uneingeschränkten Raum für Diskussionen, Veränderungen und Ideenaustausch. In einzelnen Staaten schaffen die Teilnehmer eigene Lösungen und tragen zur Vision des Globalen Paktes der Vereinten Nationen bei. Neue Anreize und grundsätzliche Leitlinien werden in den Vereinbarungen im Memorandum of Understanding auf https://www.globalcompact.de/wAssets/docs/Deutsches-Netzwerk/MOU_2014_Germany-Signed.pdf aktualisiert. Firmen, die den Global Compact der UNO unterzeichnet haben, mussten innerhalb ihres Einflussbereichs den Ethikkodex, die Grundwerte im Bereich der Menschenrechte, die Arbeitsrichtlinien und die Grundwerte der Umwelt und Antikorruption annehmen. Als Beispiel können einige bekannte, in Industrieländern tätige Unternehmen angeführt werden: Aldi Süd, Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Hochtief, Nestlé, SAP und viele mehr. Industrieunternehmen in der Energiebranche und Kohleproduzenten unterstützen ebenso die Ansprüche des Global Compact, darunter Siemens, EnBW und E.ON. Alle genannten Firmen verweisen direkt auf ihrer Internetseite auf Ihren Ethikkodex und den Global Compact. Ethik bei Tetras Ein Unternehmen, das sich erfolgreich und langfristig am Markt durchsetzen möchte, sollte über einen Ethikkodex verfügen. Aus dem Global Compact geht hervor, dass der Ethikkodex das wesentliche Dokument ist, welches die professionelle Unternehmensethik deklariert. Tetras Translations ist sich der Wichtigkeit eines Ethikkodex vollkommen bewusst. Gerade deswegen wird auf unserer Webseite in absehbarer Zeit ein Ethikkodex hinzukommen. Dieser ist in der heutigen Zeit nicht nur eine Beschreibung, sondern auch eine praktische Garantie und Unterstützung für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Dort, wo sich die Angestellten, aber auch die Kunden wohl fühlen, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Unternehmen noch lange Zeit erfolgreich funktionieren wird. Die Frage nach dem moralischen Konflikt hat Mahatma Gandhi treffend beschrieben: „Dinge zu tun, vor denen wir Angst haben, ist der erste Schritt zum Erfolg.“
FLÜSTERDOLMETSCHEN
Für einige ist es einfach nur seltsam, für andere hingegen geradezu grotesk. Trotzdem ist Flüsterdolmetschen eine beliebte und kosteneffektive Dolmetschtechnik. Haben Sie schon davon gehört? Allgemein gelten die zwei häufigsten Arten des Dolmetschens als anerkannt: Konsekutiv- und Simultandolmetschen. Beim Konsekutivdolmetschen beginnt der Dolmetscher erst dann mit dem Dolmetschen, wenn der Sprecher seinen Vortrag unterbricht und ihn sprechen lässt; daher ist es recht zeitaufwändig. Beim Simultandolmetschen dagegen redet der Dolmetscher gleichzeitig wie der Sprecher mit einer Verzögerung von 2–3 Sekunden. Dies ist dank spezieller technischer Ausstattung möglich, wozu insbesondere Headsets, Mikrofone und Dolmetscherkabinen gehören. Daher sind die Kosten höher. Flüsterdolmetschen bedeutet, dass der Dolmetscher simultan oder konsekutiv direkt in das Ohr des Zuhörers flüsternd dolmetscht. Irgendwo zwischen Cortés und den Nürnberger Prozessen Dolmetscher waren im alten Ägypten, in Babylon und anderen Regionen, in denen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Völker und Sprachgruppen gemeinsam lebten, hoch angesehen. Sie ermöglichten die Kommunikation auf Gebieten wie Handel, Armee, Diplomatie und Religion. Pharao Horemheb oder Konquistador Hernan Cortés kannten damals weder Headsets noch Mikrofone. Dialoge wurden vielleicht Satz für Satz oder in kurzen Passagen übertragen. Die Wahrnehmung des Dolmetscherberufs veränderte sich im Laufe der Zeit nachhaltig. In den 20er Jahren verboten es die guten Manieren dem Dolmetscher, den Sprecher zu unterbrechen. Möglicherweise dauerte eine Rede zwei Stunden lang. Zu den Werkzeugen des Dolmetschers gehörten damals ein gut geschultes Gedächtnis oder spezielle Notiztechniken. Wenn kein Papier mehr übrig war, mussten die Hemdsärmel als Ersatz herhalten. Erst in den Nürnberger Prozessen wurde erstmals das uns heute bekannte Simultandolmetschen eingesetzt. Bis zu der Zeit, als das Simultandolmetschen aufkam, wurde Flüsterdolmetschen eingesetzt. Flüsterdolmetschen – wann, wo und warum Flüsterdolmetschen oder Flüstern wird auch als Chuchotage bezeichnet, ein französischer Begriff. Der Dolmetscher flüstert in das Ohr des Zuhörers. Ich möchte Ihnen dafür ein Beispiel geben. Wenn eine Konferenz in der Slowakei stattfindet und die Teilnehmer Englisch sprechen, werden Simultandolmetscher gebucht. Es werden zwei professionelle Dolmetscher und die nötige technische Ausrüstung bestellt. Einer der Teilnehmer aber kommt aus Spanien und versteht kein Englisch. Daher buchen die Organisatoren auch einen professionellen Dolmetscher zum Flüsterdolmetschen. Der Dolmetscher sitzt hinter oder neben dem Spanisch sprechenden Konferenzteilnehmer. Er beugt sich hinüber zum Zuhörer und flüstert direkt in dessen Ohr. So erfolgt die Informationsübermittlung. Meistens wird Flüsterdolmetschen genau deshalb angewandt, weil es für den Kunden kostengünstig ist. Es wäre sinnlos, zwei weitere Dolmetscher zu buchen (es gibt zwei in jeder Kabine, die sich abwechseln), um für nur einen Teilnehmer zu dolmetschen. Flüsterdolmetschen wird nicht nur bei Konferenzen eingesetzt, sondern auch bei Behörden, beispielsweise bei Gerichtsverhandlungen, Strafverfahren, auf Ämtern, bei der Polizei, in Krankenhäusern oder im Kino und Theater. Viele betrachten es als nur eine Unterkategorie des Simultandolmetschens. Doch die UNO und die Europäische Union sehen es als einen der Haupttypen des Konferenzdolmetschens an. Es ist eine Technik, die auch die Generaldirektion Dolmetschen und das Europäische Parlament anerkennen und anwenden. Daher ist es verwunderlich, dass Flüsterdolmetschen kein Teil der Ausbildung künftiger professioneller Dolmetscher ist. Die Studienpläne enthalten häufig zwei Hauptkategorien – Simultan- und Konsekutivdolmetschen – während die Studenten mit Chuchotage selbst zurechtkommen müssen. Übersetzungs- und Dolmetscheragenturen bieten Simultan- und auch Konsekutivdolmetschen (also Segment für Segment) an. Einige Theoretiker stimmen zu, dass Flüsterdolmetschen einzigartig genug ist, um eine eigene Kategorie zu bilden, denn der Dolmetscher: dolmetscht durch Flüstern direkt ins Ohr, sitzt im Publikum, hat keine Zeit für Notizen, hat keinen Platz für Wörterbücher oder andere Materialien, hat keine technische Ausrüstung. Flüsterdolmetschen erfordert auch besondere Fähigkeiten. Es gibt keine Schalldämmung zwischen dem flüsternden Dolmetscher und den anderen Teilnehmern. Genauso wie das Publikum den Dolmetscher stören kann, kann auch der Dolmetscher das Publikum stören. Es kommt oft genug vor, dass andere Teilnehmer den Dolmetscher laut auffordern, leiser zu sprechen. In einigen Fällen ist es unmöglich, das Zielpublikum vom übrigen Publikum zu trennen. Flüsterdolmetschen in der Praxis Ich erinnere mich recht gut an meine erste Erfahrung mit Flüsterdolmetschen. Als ich mich zu meiner Freundin im Krankenhaus hinüberbeugte, sah sie nicht mehr den Arzt an, sondern stattdessen mich. Ihre Augen fragten Warum flüsterst du mir ins Ohr? Sie war verwirrt und wusste nicht, ob sie mir oder dem Arzt zuhören sollte, obwohl sie ihn gar nicht verstand. Der Arzt schien ebenfalls verwirrt zu sein. Es gab einen Moment, als wir beide – Mädchen – einander anschauten und ihn nicht mehr beachteten. Meine Freundin hatte erwartet, dass ich erst anfangen würde, nachdem der Arzt zu Ende gesprochen hatte, so wie sie es von Filmen her kennt. Am Ende war alles in Ordnung. Etwas Ähnliches passierte meiner Freundin bei einer Konferenz. Sie war die Dolmetscherin für eine spanische Teilnehmerin, für die sie flüsternd dolmetschte. Nach etwa zehn Minuten drehte sich die Spanierin zu ihr um und fragte sie, wo diese Technik gelehrt würde, wie sie sie beherrschen könne und wie es möglich sei, so fließend zu dolmetschen usw. Sie war mehr am Flüsterdolmetschen als am Konferenzthema interessiert. Die Dolmetscherin lächelte ein wenig, brachte ihre Aufgabe zu Ende und erklärte der neugierigen Teilnehmerin im Anschluss an die Veranstaltung das Geheimnis von Chuchotage. Nicht jeder Dolmetscher ist bereit, flüsternd zu dolmetschen. Dolmetschen an sich ist einer der körperlich und mental anspruchsvollsten Berufe überhaupt. Und stellen Sie sich vor, dazu auch noch zwei Stunden lang flüstern zu müssen und die Blicke anderer auf sich zu ziehen, die sich von Ihnen gestört fühlen. Wir sollten die Menschen in unserem Umfeld respektieren und uns nicht wundern, wenn einmal jemand direkt in unser Ohr flüstert.
DER BEEIDIGTE ÜBERSETZER
Im Laufe unserer langjährigen Praxis auf dem Gebiet technischer Übersetzungen sind wir mit einer Reihe interessanter Themen konfrontiert worden. Mit einer sich immer weiter öffnenden Welt verschmelzen Landesgrenzen allmählich. Aber jedes Land hat seine eigenen Gesetze, die zu beachten sind – und genau hier sind Übersetzungsdienstleistungen erforderlich. Die Übersetzung offizieller Dokumente in die jeweilige Landessprache ist ein schwieriger Prozess. Fehler oder leichte Abwandlungen in der Ausdruckswahl können weitreichende Konsequenzen haben. Und der übersetzte Inhalt muss natürlich zuverlässig und transparent sein sowie allen speziellen Anforderungen oder Bestimmungen gerecht werden. Und deshalb ist es sicherer, sich eines Übersetzungsdienstleisters oder beeidigten Übersetzers für die Übersetzung zu bedienen. Es ist einfach sinnvoller, Geld zu investieren und dafür eine Übersetzung von hoher Qualität zu bekommen. Offizielle Übersetzungen bergen ein hohes Risiko in sich und sind sehr sensibel, nicht nur für die jeweilige Person, sondern für jedes beteiligte Unternehmen. Die Aufgabe des beeidigten Übersetzers ist die Anfertigung einer einwandfreien offiziellen Übersetzung von behördlichen Dokumenten, Zertifikaten, Wertpapieren und anderen Bestimmungen, vorläufigen Abschlüssen, Steuererklärungen, Bilanzprüfungen und anderen Arten von Dokumenten. Die Bedingung für ein gutes Ergebnis ist der sichere Umgang mit der grundlegenden Rechtsterminologie und das Wissen um Rechtssysteme und das Gerichtswesen. Außerdem ist praktische Erfahrung auf dem Rechtssektor notwendig sowie ein abgeschlossenes Studium der Sprache oder Sprachen, in die übersetzt werden soll. Bedenkt man den Kosten- und Zeitaufwand, ist es nicht einfach, beeidigter Übersetzer zu werden, aber nur ein solcher ist berechtigt, eine Übersetzung mit Stempel zu zertifizieren. Die besonderen Anforderungen an beeidigte Übersetzer unterscheiden sich je nach dem Rechtssystem der einzelnen Länder. Die unterschiedlichen Anforderungen an beeidigte Übersetzer Welches System für beeidigte Übersetzer gibt es in der Europäischen Union? Bei der Institutionalisierung der Europäischen Union war eine der Herausforderungen, die EU in die Mitgliedschaft bei internationalen Organisationen einzubeziehen. Das Hauptproblem war die fehlende Rechtspersönlichkeit. Erst der Vertrag von Lissabon veränderte die Ansichten über die rechtliche Autonomie, indem sie Zweifel darüber ausräumte, dass die EU eine Organisation mit einer rechtlichen Identität ist. Nach den Daten der Europäischen Kommission „werden die Dienste eines beeidigten Übersetzers in jedem Mitgliedsstaat nach eigenen professionellen Rahmenbedingungen anders geregelt (heterogene Systeme und Praktiken). Der Unterschied liegt in den Rechtssystemen ‚Civil Law‘ und ‚Common Law‘. In Großbritannien und Irland ist der Beruf eines beeidigten Übersetzers nicht geregelt, während es in Ländern mit ‚Civil Law‘ wie Spanien und Griechenland unterschiedliche Regelungen für den Zugang und die Arbeitsbedingungen in Zusammenhang mit dem Status, dem Honorar oder der Qualifikation gibt.“ Die Verzeichnisse von beeidigten Übersetzern sind in nationalen Datenbanken für Übersetzer verfügbar, doch gibt es sie nicht in allen Mitgliedsstaaten. Im folgenden Text erklären wir die Funktionsweise des Verzeichnisses von beeidigten Übersetzern in Spanien (‚Civil Law‘), Italien (‚Common Law‘) und Großbritannien (‚Common Law‘). Keine gesonderte Datenbank für beeidigte Übersetzer Spanien mit seinem ‚Civil Law‘ hat keine speziellen Regelungen für beeidigte Übersetzer, obwohl das Recht auf den Einsatz eines Dolmetschers oder Übersetzers dort im Strafrecht verankert ist. Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Kooperation ist autorisiert, beeidigten Übersetzern eine entsprechende Bevollmächtigung auszustellen, mit der sie dann berechtigt sind, beeidigte Übersetzungen anzufertigen. Da es keine separate nationale Datenbank für beeidigte Übersetzer in Spanien gibt, wird die Liste derjenigen, die die Prüfungen für beeidigte Übersetzer absolviert haben, regelmäßig von der Sprachenbehörde veröffentlicht. Eine andere Möglichkeit, beeidigter Übersetzer zu werden, war ein abgeschlossenes Studium in Übersetzen und Dolmetschen an einer Universität, die den Studenten die notwendigen Sonderqualifikationen vermitteln konnte. Aber dieses System funktionierte nicht. Heutzutage folgt das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Kooperation den Marktanforderungen, und es werden Examen nur denjenigen Übersetzern angeboten, deren Sprachkombination benötigt wird. Der zeitaufwändige Einsatz des beeidigten Übersetzers In Italien ist die Situation völlig anders. Der gesamte Prozess ist sehr aufwändig und manchmal auch teurer als in anderen Ländern. Und warum ist das so? Der beeidigte Übersetzer muss den Originaltext und dessen Übersetzung (oder eine beglaubigte Kopie davon) persönlich zum Gericht bringen. Darüber hinaus liefert er den Beglaubigungsbericht, in dem bestätigt wird, dass die Übersetzung „korrekt und zuverlässig ausgeführt wurde…zu dem alleinigen Zweck der Wahrheitsfindung“. Mit der Unterzeichnung des Berichts übernimmt der Übersetzer offiziell die zivilrechtliche und strafrechtliche Verantwortung für die Übersetzung. Unterschrift und Datum müssen in Anwesenheit eines Gerichtsvollziehers oder Friedensrichters geschrieben werden. Das übersetzte Dokument kann nach seiner Beglaubigung ausschließlich in Italien für rechtliche Zwecke verwendet werden. Die Beglaubigung bestätigt das Original und den Status der Unterzeichner des Dokuments. In der Praxis zeichnet der Notar das Beglaubigungsdokument des Übersetzers gegen. Gehört das Land, für das die Übersetzung benötigt wird, zu den Unterzeichnerstaaten der Haager Konvention von 1961, wird die Apostille der Haager Konvention beigefügt. Wenn nicht, nehmen die Italienischen Behörden eine einfache Beglaubigung des Dokuments vor. Die Liste dieser Länder ist verfügbar unter https://www.bundesjustizamt.de/DE/Themen/Buergerdienste/BZAA/Vertragsstaaten/Vertragsstaaten_node.html Beglaubigte Übersetzungen ohne beeidigte Übersetzer Und wie sieht es in Großbritannien aus? Die meisten Kunden im Übersetzungssektor denken immer noch, dass ein professioneller Übersetzer beeidigt sein muss, um überhaupt in der Lage zu sein, zuverlässige Übersetzungen anfertigen zu können. Allerdings ist im ‚Common Law‘ in Großbritannien das Beeidigungskonzept nicht zu finden. Dessen ungeachtet gibt es Umstände, die beglaubigte Übersetzungen erforderlich machen, zum Beispiel auf Verlangen von Behörden. Die Rolle des beeidigten Übersetzers sagt nichts über die Qualität aus, sondern es wird die Identifizierung des Übersetzers und seine Qualifikation bestätigt, denn am Ende ist nur der Übersetzer für seine eigene Übersetzung verantwortlich. Ist die Übersetzung als die beglaubigte identifiziert, prüft der Anwalt (oder Notar in Schottland) nicht die Qualität der Übersetzung, sondern er stellt nur fest, dass die Identität des Übersetzers ausreichend nachgewiesen ist. Immerhin unterstützt die Beglaubigung die Bedeutung und Glaubwürdigkeit des übersetzten Textes. Wurde das Dokument absichtlich falsch oder nachlässig übersetzt, würde der Übersetzer wegen Missachtung des Gerichts, Meineids oder Fahrlässigkeit angeklagt. Das Institute of Translation and Interpreting ist die Vereinigung für Übersetzer und Dolmetscher mit den entsprechenden sprachlichen und fachlichen Fähigkeiten. Die Mitglieder der Vereinigung gelten als ausreichend qualifiziert und sind berechtigt, ihre eigenen Übersetzungen zu beglaubigen. Apostille Vergessen Sie nicht, …damit Übersetzungen zwischen den Behörden verschiedener Länder rechtlich anerkannt werden diese noch vor der Übersetzung eine Überbeglaubigung und eine mehrstufige Prüfung durchlaufen müssen. Mit Unterzeichnung des
BETRÜGER IN DER ÜBERSETZUNGSWELT. WIRKLICH?!
Tetras Translations hat eine eigene Datenbank der Übersetzer, mit denen wir zusammenarbeiten. Bevor Übersetzer in diese Datenbank aufgenommen werden, müssen sie selbstverständlich gewisse Anforderungen erfüllen. Eine besteht darin, Sprachkenntnisse und Übersetzerfähigkeiten in einer Testübersetzung nachzuweisen. „An welchem Tag erfolgt die Zahlung?“ Eine Zahlung für eine Probeübersetzung? „Ich möchte, dass Sie mir bei jeder Übersetzung 50 % bei deren Lieferung und den Rest nach einer Woche bezahlen.“ Ohne einen Funken Höflichkeit, ohne Anrede begann Frau (oder wie wir später feststellten Herr) Ewa Madsen E-Mails über Zahlungsbedingungen zu schicken. Ein absolut verdächtiges Verhalten. Wir haben uns daher entschieden, die ganze Sache zu untersuchen und mehr über Ewa Madsen aus den verfügbaren Quellen zu erfahren. Das erste Suchergebnis lenkte uns auf Twitter. Es behauptete Folgendes: „Übersetzungsbetrüger – Ewa Madsen – gefälschter Lebenslauf – ewa0madsen9@hotmail.com.“ Wir erkannten sie an der E-Mail-Adresseund stellten sofort den Kontakt zu ihr ein. Auf Twitter https://twitter.com/tsdirectory/status/726834363179110400 entdeckten wir auch weitere Übersetzungsbetrüger, die falsche Namen verwenden oder die Identität echter Übersetzer übernehmen. Sie machen sich keine Mühe mit der Erstellung eines eigenen Lebenslaufs, sie stehlen und benutzen Lebensläufe, die online verfügbar sind. Warum? Ihr Ziel besteht darin, Übersetzern Arbeit wegzunehmen, anschließend mit einer schlechten Übersetzung oder einer Maschinenübersetzung ihren guten Namen zu ruinieren und Geld einzukassieren. Die meisten legen sich kostenlos verfügbare E-Mail-Adressen an und „akzeptieren ausschließlich PayPal-Zahlungen“. BETRÜGER ODER WIRKLICHE ÜBERSETZER? Aus Neugier haben wir unsere gesamte Datenbank mit der Datenbank auf Twitter verglichen. Das Ergebnis waren 5 Übereinstimmungen beim Namen des Übersetzers (die E-Mail-Adressen waren unterschiedlich). Wir entschieden uns, die Betroffenen über ihre echten E-Mail-Adressen in unserer Datenbank zu informieren. Sie wussten bereits, dass ihr Lebenslauf von irgendjemandem gestohlen wurde. Eine Übersetzerin führte auf dem Portal sogar ihre Kommunikation an (http://www.translator-scammers.com/images/scammer-500usd.jpg), die auch die Reaktion der Betrüger beinhaltete, nachdem sie Kontakt zu diesen aufgenommen hatte. Eine finnische Übersetzerin schrieb uns Folgendes: „Und ja, auch andere Firmen machten mich darauf aufmerksam, dass Betrüger in meinem Namen versuchen, Geld zu gewinnen. Ich kann nichts dagegen tun, das ist traurig.“ Die Übersetzer fühlen, dass sie sich nicht schützen können, da der Missbrauch von Lebensläufen keine Straftat ist. Was können somit Übersetzungsagenturen tun, um Betrügern aus dem Weg zu gehen und den echten Übersetzern kein Unrecht zu tun? DAS IST EIN ÜBERSETZUNGSBETRÜGER Dank des Registers der Übersetzungsbetrüger Translator Scammers Directory (http://www.translator-scammers.com/translator-scammers-directory.htm) kann jede Übersetzungsagentur Übersetzungsbetrüger entdecken. Diese haben verschiedene gemeinsame Merkmale: Kostenlos erstellte E-Mail-Adressen: Gmail, Hotmail, Outlook usw. Ein einziger Lebenslauf – mehrere E-Mail-Adressen Übersetzung in beide Richtungen Englisch auf niedrigem Niveau, trotzdem findet die E-Mail-Kommunikation immer auf Englisch statt Gefälschte Adresse Gefälschte Profile auf Übersetzerportalen Zahlungen ausschließlich über PayPal Sich widersprechende Angaben und unterschiedliche Schriftarten innerhalb ein und desselben Lebenslaufs Perfekter, maximal erfahrener Fachmann mit überzeugender Praxis BETRÜGER WOLLEN NICHT IM MITTELPUNKT DER AUFMERKSAMKEIT STEHEN Die Übersetzungsbetrüger versuchen zwar, ihre Taktik zu verbessern, sie verknüpfen Lebensläufe mit gefälschten Profilen auf den Internetseiten ProZ.com und TranslatorsCafe.com, sie erstellen ständig neue, kostenlos verfügbare E-Mail-Adressen, wollen jedoch nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Übersetzer und Übersetzungsagenturen sollten daher die Möglichkeit nutzen, E-Mail-Adressen, gefälschte Lebensläufe und/oder gefälschte Namen von Betrügern zu veröffentlichen oder die Identität mittels eines Videogesprächs auf Skype zu überprüfen. Gerne würden wir uns daher bei dem Portal Translator Scammer Directory für deren Bemühungen „(gefälschte oder wahre) Identitäten von Betrügern aufzudecken, deren Tätigkeit im größtmöglichen Maße zu schädigen und zu stören“ sowie für die Verwaltung des Registers bedanken. JEDEN TAG EIN NEUER BETRÜGER, EIN NEUER SPAMMER Sie sind motiviert und nicht zu stoppen. Werden sie entdeckt, legen sie sich einen neuen Namen zu, stehlen neue Angaben und legen sich ein neues E-Mail-Konto an. Dutzende von Spammern mit gefälschten Lebensläufen füllen jeden Tag unser E-Mail-Postfach. Wir kennen bereits ihre Tricks. Unerwünschte E-Mails filtern wir erfolgreich aus. Dieses Problem betrifft uns jedoch alle. Direktkunden erhalten durch Betrüger Übersetzungen in einem katastrophalen Zustand, Agenturen verlieren Geld für eine erneute Übersetzung und Übersetzer geraten in das Register der Übersetzungsbetrüger. TETRAS UND DIE BETRÜGER Die strengen in der ISO 17100 festgelegten Kriterien bei der Bestätigung von Übersetzern, sind in diesem Fall der erhobene Zeigefinger gegen jedes Nachdenken über Überflüssigkeit, Umständlichkeit oder Unsinnigkeit. Dank dieser arbeiten wir nur mit vertrauenswürdigen Personen zusammen, ebenso wie jede Agentur, die die Verfahren der oben genannten Norm einhält. Und wie können sich Kunden selbst schützen? Dadurch, dass sie Übersetzungen zertifizierten Übersetzungsagenturen anvertrauen. Damit vermeiden sie Probleme, nicht qualitätsgerechte Übersetzungen oder den Verlust von Geldern, die für nicht gelieferte Übersetzungen verauslagt wurden. Die Übersetzer trifft es härter. Sie haben nicht viele Möglichkeiten sich zu schützen. Wie kann man sich überhaupt vor Identitätsdiebstahl schützen? Man kann die Betrügerverzeichnisse verfolgen und wenn man den eigenen Namen findet dies auf seinem eigenen Profil aufmerksam machen und die betrügerische E-Mail-Adresse veröffentlichen. Darauf aufmerksam machen, veröffentlichen, das Bewusstsein bezüglich dieses Problems verbreiten! Betrug gleich zu Beginn aufdecken, damit den Betrüger nicht genug Raum für ihre Taten bleibt. Das betrachten wir momentan als die beste Form des Kampfes.
EIN FAUXPAS IN DER BUSINESS-KOMMUNIKATION
In unserer jahrelangen Tätigkeit in der Übersetzungsbranche haben wir ständig Kontakt mit Kunden aus dem Ausland. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf einen Fauxpas, der manchmal innerhalb einer einzigen Sekunde entstehen und Ihnen oder dem Namen Ihrer Firma noch viele Jahre anhängen kann. Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor der entscheidenden Verhandlung mit einem potenziellen Geschäftspartner. Sie bereiten sich gründlich vor, sammeln Unterlagen, erstellen eine kreative Präsentation, achten auf ein günstiges Gesamtbild, prüfen, was Sie über den betreffenden Partner herausfinden können und glauben, dass alles reibungslos laufen wird. Plötzlich geht die Tür auf und herein tritt ihr potenzieller AUSLÄNDISCHER Geschäftspartner aus Saudi-Arabien. Mit einem Lächeln im Gesicht wird er von der Managerin in einem unangemessen kurzen Rock mit einem Geschenk in Form eines 45-prozentigen Edelwhiskeys begrüßt. Denken Sie immer noch, dass es reicht, sich auf eine Geschäftsverhandlung nur inhaltlich vorzubereiten und dass man kulturelle Unterschiede links liegen lassen kann? Eben nicht. Wir müssen immer global denken. Zu solchen Verhandlungen sollte besser keine gewagt gekleidete Frau ein Geschenk überreichen, das die kulturellen Bräuche des Gastes missachtet. So wie jedes Land andere Gesetze hat, so hat es auch einen anderen Business-Codex. Ein Fauxpas kann vermieden werden, wenn wir uns intensiv mit den Regeln für das richtige Verhandeln und Auftreten beschäftigen. Anderenfalls wirken wir unseriös und respektlos gegenüber unserem Geschäftspartner. Die ersten Sekunden der Kommunikation sind immer entscheidend. Genau in diesem Moment legen wir den Grundakkord für das ganze Treffen fest. Es gibt nämlich keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Verpassen wir also die Chance nicht, einen perfekten ersten Eindruck zu machen! Und wie kommunizieren wir ohne Fauxpas auf dem Business-Markt? Beim Eintritt in einen ausländischen Markt müssen wir nicht nur Marktlücken entdecken, sondern uns auch mit den kulturellen Tabus bzw. Handelsgebräuchen des betreffenden Landes vertraut machen. Wie sagt man doch so schön: „Andere Länder, andere Sitten.“ In Japan geben sich Geschäftsleute nicht die Hand. Zur Begrüßung machen sie eine tiefe Verbeugung und bei Verhandlungen denken sie lange nach. Die Traditionen spielen in dieser Kultur eine wichtige Rolle; dazu zählen auch das Erklimmen der Karriereleiter und die soziale Stellung älterer Firmenmitglieder. Die Amerikaner richten sich nach dem guten alten Slogan „Zeit ist Geld.“ Sie lieben Pünktlichkeit und vermeiden überflüssige und nichts sagende Gespräche. Die Deutschen sind allgemein für ihre Präzision und ihren Perfektionismus bekannt. Sie halten die Umgangsformen bei Verhandlungen strikt ein und lieben Pünktlichkeit. Die Briten stufen wir bei den konservativen Nationen ein. Sie zeichnen sich durch Diszipliniertheit und Genauigkeit aus. Bei Verhandlungen ziehen sie keine andere Sprache als das Englische in Betracht. Geschäftsverhandlungen von Italienern und Spaniern sind bis zu einem gewissen Maße laut, lang und gestikulationsreich. Geschäftsverhandlungen zu früher Stunde kommen nicht infrage, und im Sommer muss auch mit einer nachmittäglichen Erholungspause gerechnet werden. Die Franzosen sind harte Geschäftsleute. Das Firmensystem muss funktionieren, und das Gleiche erwarten sie auch von ihren Geschäftspartnern. Mittag- oder Abendessen betrachten sie als Bestandteil der Verhandlungen. Was Franzosen nicht vertragen ist mangelnde Vorbereitung. Wenn Sie auf Verhandlungen nicht vorbereitet sind, wird diese gnadenlos beendet. Und wie verhält es sich mit den Ländern des Nahen Ostens? Diskutieren Sie mit Menschen aus diesen Ländern auf keinen Fall über Religion, Politik oder Familie. Die Anwesenheit von Frauen bei Verhandlungen ist in kleinen Firmen weder angebracht noch erwünscht. Ihre Bräuche sollten konsequent eingehalten werden, insbesondere was das Verbot des Essens von Schweinefleisch und das Trinken von Alkohol betrifft. In Russland dagegen sollten wir jedoch den angebotenen Wodka auf keinen Fall ablehnen. Das wäre so, als würden wir eine Handreichung ablehnen. Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt viele Dinge, die wir regelmäßig tun und die in anderen Teilen der Welt als Ausdruck der Respektlosigkeit gelten. Auch Singapur ist ein Staat voller Verbote, Anweisungen und Einschränkungen. Essen und Trinken ist nicht nur in der U-Bahn, sondern auch im Bahnhof verboten. Wenn Sie in Saudi-Arabien einen Gefängnisaufenthalt wegen Verletzung des Fastengebots vermeiden wollen, essen Sie im Monat Ramadan nicht in der Öffentlichkeit. Und in manchen Teilen Asiens stellt es eine schwere Beleidigung des Gastgebers dar, vom gedeckten Tisch aufzustehen.
DAS MÄCHTIGE WERKZEUG DER KOMMUNIKATION
Viele Menschen können es nicht glauben, dass der wichtigste Aspekt der zwischenmenschlichen Kommunikation weder das gesprochene noch das geschriebene Wort, sondern der Eindruck ist, den wir während der Kommunikation hinterlassen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie wir unsere Gedanken ausdrücken oder wie uns die Menschen in unserer Umgebung wahrnehmen? Das, was das Auge erkennen kann und was keinem aufmerksamen Betrachter entgeht, ist die Körpersprache. In vielen Fällen verrät sie unfreiwillig mehr über unsere Ansichten, Gefühle und unser Wesen, als uns lieb ist. Bei der Kommunikation geht es daher wirklich nicht nur um Worte und Inhalt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass nur 7 % der für uns wahrnehmbaren Informationen durch Worte übermittelt werden. Weitere 25 % entfallen auf Klang und Ton der Stimme und ganze 68 % auf die sog. nonverbale Kommunikation: Das sind Mimik, Gestik und Augenbewegungen, Berührungen (Haptik), die Position im Raum (Proxemik), die Aussage von Stellung und Körperhaltung (Posturologie), der Umgang eines Menschen mit der Zeit (Chronemik) oder der Charakter der Handschrift (Graphologie). Und wie verhält es sich mit Körpersprache und Business? Nonverbale Gesten können unser Arbeitsleben stark beeinflussen. Meist tritt eine der beiden folgenden Situationen auf: Einmal, dass die nonverbale Kommunikation Geschäftsverhandlungen zu einem günstigen Abschluss bringt. Zum Zweiten, dass die nonverbale Kommunikation peinliche Situationen auslöst bzw. einen Fauxpas oder eine Blamage bewirkt. Ein solcher Fauxpas oder eine solche Blamage verraten unserem Geschäftspartner unsere mangelnde Vorbereitung, die Unkenntnis der Gebräuche und Traditionen, eine mangelnde Beachtung der Gesetze bzw. unser Desinteresse. Wenn wir nicht in der Lage sind, uns wesentliche Informationen über unseren Geschäftspartner zu merken, führt das häufig zu einem vorzeitigen Ende der Geschäftsverhandlungen sowie u. U. zur Rufschädigung des Unternehmens. Durch die falsche nonverbale Kommunikation geben wir unsere sämtlichen schwachen Seiten zu erkennen. Und nicht zuletzt deshalb sollten wir nicht nur auf unsere Worte, sondern vor allem auf unser Gebaren achten. Die Körpersprache verrät gnadenlos jedes unserer Geheimnisse. Wir müssen berücksichtigen, dass die Körpersprache sich von Mensch zu Mensch sowie zwischen unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten unterscheiden kann. Wollen wir jemanden besser kennenlernen, dürfen wir uns nicht nur auf den ersten Eindruck verlassen, sondern müssen die Signale mit ergänzenden Fragen zu deuten wissen. Jeder von uns kennt das Gefühl: Wir versuchen jemandem etwas zu erklären, aber die Person ist mit den Gedanken ganz woanders. Wenn wir die Körpersprache kennen, können wir Menschen fast wie ein Buch lesen.